Der Begriff Freiklettern umfasst einige Unterarten des Kletterns, die alle eines gemeinsam haben: Um vorwärtszukommen, dürfen ausschließlich die jeweilige Felswand und der eigene Körper bzw. Hände und Füße genutzt werden. Der Kletterer orientiert sich an den natürlichen Haltepunkten in Form von Vorsprüngen, Felsspalten und Löchern.
Vielen ist das Freiklettern auch als Freeclimbing geläufig. Doch anders als der Name Freiklettern zunächst vermuten lässt, spielt die Sicherheit doch eine bedeutende Rolle. Um sich vor Abstürzen zu schützen, dürfen Kletterer Haken und Seile benutzen. Der Schwerpunkt beim Freiklettern liegt lediglich darin, dass sich der Kletterer nicht am Seil, sondern nur mit Händen und Füßen aufwärts arbeitet. Erst wenn eine Kletterroute ohne jegliche Hilfsmittel absolviert wurde, gilt sie als frei geklettert und das Ziel ist erreicht.
Der Ursprung des modernen Freikletterns liegt in der Sächsischen Schweiz. Dort wurde diese Art des Kletterns erfunden und bereits seit 1968 angewandt. Das Freiklettern breitete sich nach kurzer Zeit auch in den USA aus. Zwischenzeitlich rückte das technische Klettern in den Fokus und das Interesse am Freiklettern nahm vorübergehend ab. Aus den USA wurde das Freiklettern zwischen den 1970er und den 1980er Jahren wieder nach Europa reimportiert. Ab diesem Zeitpunkt ließ sich eine stetig wachsende Begeisterung für das Freiklettern verzeichnen, das sich inzwischen flächendeckend als Freizeitsport etabliert hat.
Das Freiklettern an Naturfelsen erfordert ein umfangreiches Maß an Erfahrung. Sofern keine vorgegebene Kletterroute vorhanden ist, muss unter Beachtung einiger Kriterien eine solche Route sorgfältig ausgewählt werden. Während beim Alpin-Klettern eher die Kletterroute im Vordergrund steht, geht es beim Sportklettern in erster Linie um gezieltes Training des Körpers. Generell zählen alle Formen des Kletterns ohne Hilfsmittel zum Freiklettern. Beim Freiklettern gibt es neben den verschiedenen Unterarten auch unterschiedliche Sicherungsformen: Vorstieg, Nachstieg und Torope.
Die Torope-Sicherung eignet sich dabei allerdings nur für das Sportklettern. Denn das Sicherungsseil führt bei dieser Variante oberhalb des Kletterers durch die Umlenkrolle. Eine sichernde Person am Boden hält das Seil. Beim Vorstieg führt das Sicherungsseil nur über die Zwischensicherungen. Die Sicherung erfolgt ebenfalls von unten. Beim Nachstieg hingegen befinden sich die Sicherungen im oberen Bereich des Kletterers. Dieser folgt dabei seinem Vordermann.